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Patella-Spitzen-Syndrom

Aktualisiert: 25. Aug.

Symptome, Ursachen, Behandlung und Prävention

Ein interdisziplinärer Blick aus Physiotherapie, Orthopädie und Orthopädieschuhtechnik

Das Patella-Spitzen-Syndrom (auch als Jumper’s Knee bekannt) ist eine der häufigsten Überlastungsverletzungen im Bereich des Knies, die besonders Sportler betrifft, die regelmäßig springen oder schnelle Richtungswechsel machen, wie zum Beispiel Basketballer, Volleyballer und Fußballer. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Reizung oder Entzündung der Sehne, die die Kniescheibe mit dem Schienbein verbindet – der sogenannten Patellasehne. Diese Reizung tritt vor allem an der Spitze der Patellasehne auf, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.


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Symptome

Die Symptome des Patella-Spitzen-Syndroms können sich schleichend entwickeln und sind typischerweise durch Belastung und Bewegung verstärkt.

  • Schmerzen unterhalb der Kniescheibe: Der Schmerz tritt vor allem an der Spitze der Patellasehne auf, also an der Stelle, wo sie mit dem Schienbein verbunden ist. Zu Beginn treten die Schmerzen nur bei intensiven Belastungen wie Springen oder Laufen auf, später auch bei alltäglichen Aktivitäten.

  • Schmerzen bei Druck auf die Patellaspitze: Bei Druck auf die Patellaspitze kann ein stechender Schmerz auftreten.

  • Schwellung und Rötung: In einigen Fällen ist eine leichte Schwellung zu beobachten, die jedoch nicht immer auffällig ist.

  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Besonders nach längeren Ruhephasen kann das Knie steif werden, und die Beweglichkeit ist eingeschränkt.

 


Ursachen

Das Patella-Spitzen-Syndrom entsteht meist durch übermäßige Belastung der Patellasehne, die durch wiederholte, starke Belastungen wie Springen oder schnelle Richtungswechsel beansprucht wird. Diese Belastungen führen zu einer Reizung oder sogar Mikrorissen in der Sehne.


Typische Ursachen sind:
  • Überbelastung: Häufige Belastung der Patellasehne ohne ausreichend Regenerationsphasen, wie sie bei intensivem Sport auftritt, führt zu einer Überbeanspruchung der Sehne.

  • Fehlbelastung: Eine falsche Lauftechnik, unsachgemäße Sprungtechniken oder muskuläre Dysbalancen (zum Beispiel eine schwache Oberschenkelmuskulatur) können zu einer ungleichmäßigen Belastung der Patellasehne führen.

  • Muskuläre Ungleichgewichte: Eine schwache Oberschenkelmuskulatur, insbesondere der Quadrizeps, kann dazu führen, dass die Patellasehne stärker belastet wird. Eine zu hohe Spannung in den Oberschenkelmuskeln erhöht ebenfalls das Risiko für das Patella-Spitzen-Syndrom.

  • Anatomische Faktoren: Eine ungünstige Beinachsenstellung oder eine abnormale Patellalagern können das Risiko für das Syndrom erhöhen. Eine Fehlstellung der Patella (Kniescheibe) führt zu zusätzlichem Stress auf die Patellasehne.




Behandlungsmethoden:


Orthopädie:

Die medizinische Diagnostik im Blick


In der Orthopädie ist eine genaue Diagnostik erforderlich, um das Patella-Spitzen-Syndrom von anderen Knieverletzungen zu unterscheiden und gezielte therapeutische Maßnahmen einzuleiten.


Was ich konkret mache:

  • Klinische Untersuchung: Bei Verdacht auf das Patella-Spitzen-Syndrom erfolgt eine gründliche Untersuchung des Knies, bei der ich auf Druckschmerzempfindlichkeit an der Patellaspitze achte und gezielte Funktionstests durchführe.

  • Bildgebende Verfahren: Falls notwendig, kommen Ultraschall oder MRT zum Einsatz, um etwaige Risse oder Entzündungen in der Sehne zu erkennen und den Schweregrad der Verletzung zu bestimmen.

  • Eine schmerzlindernde, die Selbstheilungskraft der Sehne anregende Stoßwellen-Therapie.

  • Eine begleitende Akupunktur-Behandlung.

  • Entzündungshemmende Maßnahmen: Bei einer akuten Entzündung wird die Behandlung durch entzündungshemmende Medikamente oder eine zielgenaue Sonografie-gesteuerte Injektion (mit pflanzlichen Präparaten oder Cortison) unterstützt. 



Physiotherapie:

Therapie zur Schmerzreduktion und Kräftigung


Die Physiotherapie ist eine der effektivsten Behandlungsmöglichkeiten für das Patella-Spitzen-Syndrom. Ziel ist es, die Muskulatur zu kräftigen, Fehlbelastungen zu korrigieren und die Sehne langfristig zu entlasten.


Was ich konkret mache:

  • Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur ist wichtig, um Verspannungen zu lösen und die Belastung der Patellasehne zu verringern.

  • Kräftigungsübungen: Die Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur (insbesondere des Quadrizeps) ist entscheidend, um die Patellasehne zu entlasten und eine gleichmäßige Belastung des Knies zu gewährleisten.

  • Stabilisationstraining: Ich fokussiere mich auf die Stabilisation des gesamten Kniegelenks und der umliegenden Muskulatur, um das Knie langfristig zu stabilisieren und weitere Verletzungen zu vermeiden.

  • Manuelle Therapie und Taping: Manuelle Techniken und Kinesiologisches Taping helfen, akute Schmerzen zu lindern und die Heilung zu fördern.



Orthopädieschuhtechnik:

Die Rolle der Einlagen und der richtigen Schuhe


Auch orthopädische Hilfsmittel können eine wichtige Rolle bei der Behandlung des Patella-Spitzen-Syndroms spielen. Die richtige Schuhwahl und die Verwendung von Einlagen können helfen, Fehlbelastungen des Knies zu vermeiden.


Was konkret gemacht wird:

  • Individuelle Einlagenversorgung: Eine maßgeschneiderte Einlage kann helfen, die Beinachsen zu korrigieren und einen ungünstigen Verlauf der Patellasehne zu beeinflussen.

  • Wir gehen davon aus, dass sich Ihr Status im Verlauf verändert. Somit ist eine Adaptation der Einlage an Ihr Leistungslevel in jedem Fall eine Standardmaßnahme in unserem Haus.

  • Patellarsehnen-Entlastung: Mit einer Patellarsehnenbandage kann zusätzlich Spannung aus der Ansatzsehne des vorderen Oberschenkelmuskels genommen werden.

  • Beratung bei der Wahl von Sport- und Alltagsschuhen: Besonders bei sportlicher Aktivität ist es wichtig, auf die richtige Dämpfung und Stabilität der Schuhe zu achten, um das Knie zu entlasten.




Kann man einem Patella-Spitzen-Syndrom vorbeugen?


Die besten Maßnahmen gegen das Patella-Spitzen-Syndrom sind Prävention und frühzeitige Behandlung. Hierzu gehört eine sinnvolle Trainingsgestaltung sowie regelmäßige Kräftigungs- und Dehnungsübungen.


  • Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur: Eine kräftige Oberschenkelmuskulatur, insbesondere der Quadrizeps, stabilisiert das Knie und nimmt Druck von der Patellasehne.

  • Dehnung der Beinmuskulatur: Regelmäßiges Dehnen der Waden- und Oberschenkelmuskulatur kann Verspannungen und Verkürzungen vorbeugen, die zu Fehlbelastungen führen können.

  • Progressive Belastungssteigerung: Die Trainingsintensität sollte schrittweise erhöht werden, um Überlastungen zu vermeiden. Besonders Sportler sollten zwischen intensiven Belastungen ausreichende Ruhezeiten einplanen.

  • Optimale Technik: Achten Sie auf eine korrekte Sprungtechnik und Körperhaltung, um unnötige Belastungen der Patellasehne zu vermeiden.

  • Richtige Schuhwahl: Achten Sie auf gut dämpfende und stützende Schuhe, besonders bei Sprung- und Laufaktivitäten.





Das Patella-Spitzen-Syndrom ist eine häufige, aber behandelbare Erkrankung, die vor allem durch Überlastung und Fehlbelastung entsteht. Eine frühzeitige Diagnose und präventive Maßnahmen wie Kräftigung, Dehnung und eine angepasste Trainingsbelastung können helfen, das Risiko eines erneuten Auftretens zu minimieren.


Sie haben Beschwerden beim Laufen oder möchten einem Patella-Spitzen-Syndrom gezielt vorbeugen? Unser interdisziplinäres Team hilft Ihnen dabei, die Ursachen zu erkennen und gezielt zu behandeln. Ob Analyse, Training oder individuelle Versorgung – wir begleiten Sie auf dem Weg zurück zum schmerzfreien Laufen.


👉 Kontaktieren Sie uns gerne hier zur Terminvereinbarung





 
 
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